Die Kritik an der Gestaltung des Gendarmenmarkts nach rund zweijähriger Umbauzeit ist aus Sicht von Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler unberechtigt. “Man kann da immer unterschiedlicher Meinung sein”, räumte der SPD-Politiker ein. Das Gesamtkonzept ist aus seiner Sicht aber richtig. “Das sollten sich alle erstmal in Ruhe angucken”, empfahl er. “Ich glaube, dann wird sich die Aufregung auch wieder legen.”
In den vergangenen Tagen war immer wieder Kritik an der Gestaltung laut geworden. Der Kernvorwurf lautete, der Platz gleiche einer Steinwüste, es gebe schlicht zu wenig Grün.
Der in der vergangenen Woche wieder eröffnete Platz galt als einer der schönsten in Berlin. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden rund 14.000 Quadratmeter Natursteinpflaster denkmalgerecht erneuert. Außerdem erhielt er ein unterirdisches, rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser.
Gaebler outet sich als Fan von Bäumen
Er persönlich sei auch immer ein Fan davon, wenn es viele Bäume gebe, sagte Gaebler. Es habe vor dem Umbauprojekt aber lange Gespräche darüber gegeben, welcher historische Zustand wieder hergestellt werden solle.
Der Platz in Berlin-Mitte habe sein Aussehen über die Jahrhunderte schließlich stark verändert. Schließlich sei die Entscheidung gefallen, sich an der Gestaltung während der Zeit der DDR zu orientieren – in der es schon vergleichsweise wenig Grün gegeben habe.
Gendarmenmarkt soll auch Veranstaltungsort sein
Zweitens sei die Zielsetzung gewesen, mit dem Gendarmenmarkt einen Veranstaltungsort zu haben – etwa für das Classic Open Air im Sommer oder für den Weihnachtsmarkt. Dafür wären viele Bäume eher hinderlich, sagte der Senator.
“Da kann man hinterher immer drüber streiten.” Es sei letztlich aber eine Frage der Zielsetzung. Gaebler wies darauf hin, dass durchaus zusätzliche Bäume vorgesehen seien. “Sogar solche, die besonders viel Schatten spenden.” Nach Angaben der Umweltverwaltung wurden am Rand des Gendarmenmarkts bereits japanische Bäume gepflanzt, die sehr hitzebeständig seien und deren Kronen einen Durchmesser von bis zu 18 Metern erreichen sollen.
Der Gendarmenmarkt war im 17. Jahrhundert als Marktplatz angelegt worden. Der Deutsche und der Französische Dom sowie das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Konzerthaus auf dem Platz sind architektonische Hingucker. Das Areal ist beliebt bei Berlinerinnen und Berlinern und bei Touristen.
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