Islamismus: Wird der Islamismus verharmlost?

Die Hamburger Demo für einen Gottesstaat zeigt, dass wir für die Gefahren des politischen Islams blind waren, sagt der Politologe Hamed Abdel-Samad. Die muslimische Autorin Khola Maryam Hübsch kontert: Die aktuelle Aufregung hilft den Extremisten

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Eine islamistische Großdemo in Hamburg, bei der ein Kalifat gefordert wurde, sorgt für Verstörung. Khola Maryam Hübsch verteidigt ein spirituelles Kalifat, während Hamed Abdel-Samad politische Herrschaft ablehnt. Die Diskussion dreht sich auch um die Scharia und den wachsenden Antisemitismus unter jungen Muslimen. Es wird betont, dass Extremisten nicht die Deutungshoheit über islamische Begriffe haben sollten. Es wird angemerkt, dass die Mehrheit der Muslime in Deutschland die Demokratie unterstützt, aber die extremistischen Gruppen wachsen. Es wird gefordert, mehr über Extremismus zu forschen und den Dialog mit konservativen Muslimen zu suchen, um extremistische Kräfte einzudämmen.

Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Publizist und Khola Maryam Hübsch, Publizistin
© Hannes Wiedemann für DIE ZEIT (l.); Felix Schmitt/​Agentur Focus für DIE ZEIT (r.)

DIE ZEIT: Eine islamistische Großdemo in Hamburg, bei der lauthals ein Kalifat gefordert wurde, hat viel Verstörung hervorgerufen. Auch bei Ihnen, Frau Hübsch?

Khola Maryam Hübsch: Ich verstehe, dass Begriffe wie Kalifat Ängste auslösen, weil die deutsche Mehrheitsgesellschaft damit eine Unterwanderung des Rechtsstaats assoziiert. Gegen konkrete Umsturzfantasien muss man mit aller Härte vorgehen. Ich bin gegen ein weltlich-politisches Kalifat! Aber es gibt daneben auch ein spirituelles Kalifat. Meine Gemeinde, die Ahmadiyya Muslim Jamaat, hat einen Kalifen, er ist die schönste, weiseste Seele, die ich kenne. Daher bin ich dagegen, Extremisten die Deutungshoheit über islamische Begriffe zu überlassen.

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